Manchmal frage ich mich selber: Wer oder was bin ich? Also ist diese Frage generell nicht leicht zu beantworten. Hätte ich eine Antwort, würde ich diese hier niederschreiben. So bleibt mir nur der Ausweg, mich zu skizzieren.
Prägung
Baujahr 1975 bin ich ein Kind der 80er und 90er und liebe die Musik aus dieser Zeit. Ob gleich es keinen absoluten Lieblingsinterpreten gibt. Die Musik hat mich begleitet, geprägt, getröstet, angespornt. Heute noch transportiert diese Musik Kindheit in meinen Kopf. Für einen Moment von 3 Minuten wieder 10 Jahre alt. Oder geht es nur mir so?
Werdegang
Nach gefühlten 20 Jahren Schule und meiner Ausbildung zum Industrie-Modellbauer wurde ich zum Wehrdienst eingezogen. Bis zu diesem Zeitpunkt wollte ich nie zum „Bund“. Doch irgendwie war ich zu Faul zu verweigern. Also Augen zu und durch. Doch mit Augen zu, erlebt man nichts. Also habe ich die Erfahrungen mit genommen. Die Bundewehrzeit hat mich sehr positiv geprägt und sie tut es noch heute. In der Reflektion ist nicht mehr übrig geblieben als Bilder im Kopf und auf Papier und eben Erfahrungen die nur das Leben geben kann. Aber nichts kann Erfahrung ersetzen. Noch nie war es so wertvoll, über gewachsene Erfahrung zu verfügen. Gerade im Umgang mit Menschen, hat mir die Zeit bei der Truppe viel gelehrt.
Erfahrungen
Obwohl mir die Erfahrung bei meiner ersten Ehe nicht viel genützt hat. Was harmonisch anfing, mit zwei Kindern gipfelte und nach gut 15 Jahren ein jähes Ende fand, war eben eine Zeit, die so durchlebt werden musste. Es gab schöne Momente und weniger schöne Momente. Dinge, die mich und meine Umwelt verändert haben. Zum Positiven wie auch zum Negativen. Letztlich zählt das, was man für sein Leben aus solchen Ereignissen für seinen weiteren Weg mitnimmt. Was man aus der gesammelten
Erfahrung macht um sich damit besser auf das, was noch kommt, vorzubereiten.
Schicksal
Man kann nie vorbereitet sein kann, auf das, was einem das Leben bietet. Zu unwegsam ist manche Herausforderung. Zu Überraschend werden manche Schläge vom Schicksal ausgeteilt. Der Tod eines Menschen gehört zu einen dieser Schläge, die einen Mental aus der Bahn werfen können. Je nach Grad der Verbundenheit steigert es die Größe der Faust, die im Magen landet und dabei sämtliche Gefühle durcheinander bringt.
Befreiung
Was mehr als Befreiungsschlag zu werten ist, war die Trennung von meiner ersten Frau. So überraschend dies von ihrer Seite aus kam, so überraschend leicht hatte ich mich ebenso damit abgefunden. Zeitgleich lernte ich einen sehr lieben Menschen kennen und lieben. Eine Seelenverwandte, die ebenso wie ich, von einer gescheiterten Ehe gebeutelt war. Wir beide hatten Verständnis für diesen Menschen gegenüber. Konnten uns in den jeweils anderen hineinversetzen und können das bis heute. Eine Ehe ist ein ewiger Lernprozess. Zu spüren was der andere Denkt hilft einem sehr oft, die Widrigkeiten des Lebens gemeinsam zu meistern und die schönen Momente gemeinsam zu genießen. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt. Gegenseitiges Vertrauen und dem anderen dabei Freiraum lassen ein weiterer Aspekt, der all zu oft vernachlässigt wird.
Lebensbewältigung
In der heutigen Zeit wird es immer schwieriger, Mensch zu sein. Sich selbst darzustellen ist meist unmöglich. Die Gesellschaft erwartet einen Menschen, der sich Konform bewegt. Der mit dem Strom schwimmt. Der das was gerade in ist kauft, vertritt, sich als Meinung auf die Fahne schreibt und eben völlig unauffällig verhält. Ich habe nichts gegen Menschen, die ruhig ihr Leben leben, so wie sie am glücklichsten sind. Ich habe nicht dagegen, das andere eine eigene Meinung haben. Nur muss mir gestattet sein, ebenso eine eigene Meinung zu haben und zu vertreten. Das diese Meinung nicht immer Konform mit Gesellschaftlichen Vorgaben sein müssen, versteht sich von selbst. Das Motto muss lauten: Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. Genau so sehe ich die meisten Menschen in dieser Gesellschaft. Tote Fische, die sich treiben lassen. Aber jeder wie er will.
Resümee meiner Jugend.
In der Zeit meiner Jugend, gab es auch Höhen und Tiefen die meist mit Musik aus dem Radio begleitet wurden. Doch im Vergleich zu heute, war damals alles anders besser. Ein Star wurde von seinen Fans auf Grund seiner Leistung, seiner Ausstrahlung, seiner Texte in die Charts gehoben. Kämpfte sich aus eigener Kraft hoch an die Spitze. Die wirklich herausragenden Künstler aus dieser Zeit, spielen heute noch ganz oben mit. Sofern sie es noch können. Qualität setzt sich durch und bleibt erhalten. Viele Titel laufen heute wie selbstverständlich im Radio und transportieren eine Lebenseinstellung in unsere Zeit.
Was haben wir heute ?
Heute wird krampfhaft nach dem Besten gesucht. Etliche Abendshows laden ein um Talente zu suchen und jedem die Chance zu geben, sich einmal auf einer Bühne vor einem Millionenpublikum zu profilieren oder zu blamieren. Oftmals geht es ums blamieren. Schrille Stimme, kein Taktgefühl, schiefe Zähne, eine Frisur wie ein Vogelnest …. Viele kommen und scheitern. Wäre es so leicht, würden es alle machen. Und wer es in einer Talentshow nicht schafft, lässt sich im Radio Promoten. Dort wird wirklich alles über das Erbrechen hinaus gespielt, bis es doch ein Hit wird.
Nun hoffe ich, hier ein anschauliches Bild meiner selbst in Textform dargelegt zu haben. Die Meinung und die innere Einstellung macht einen Menschen aus. Ich bin nicht immer einfach zu handhaben. Meine Ecken und Kanten, ein gewisser Hang zum Dickköpfchen macht mich aus. Man muss mich nicht mögen aber auch nicht hassen, um mit mir klar zu kommen. Aber niemand sollte verurteilt werden, weil er versucht authentisch zu sein. Und dieses Ziel habe ich.
Grüßle Euer Larry