Teaser 4: Der Konflikt der Steine

Kapitel 4 – Gerüchte

Jeder Alarmierer bekam den Auftrag, stündlich an alle Dörfer des Königreiches Meldungen zu schickt und zu empfangen, um den Kontakt über die Geschehnisse am laufen zu halten. Alle Dörfer wurden in den selben Alarmmodus versetzt um einen weiteren Verlust eines Schutzsteines zu vermeiden. Die Führer aller Dörfer mussten nun beratschlagen , was zu tun wäre. Der König musste informiert werden. Eine große Konferenz musste vorbereitet werden. Dies forderte alle Alarmierer und die ganze Kraft der Energieportale.

Katashi verließ nur selten seinen Platz. Seine Frau umsorgte ihn. Dies war ihre Aufgabe. Der Inhalt des großen Topfes auf dem Herd blubberte vor sich hin. Unter ihm züngelte dennoch kein sichtbares Feuer. 3 Steine bildeten in der Formation eines Dreiecks eine Energiebrücke. Der Topf erhitzte sich und damit die darin gekochte Speise. Arisu stellte 4 Teller auf den alten Tisch. Gefertigt vor über 400 Jahren aus einer riesigen Scheibe eines Stammes eines Baumes der hier in der Nähe des Dorfes 300 Jahre lang ungestört wachsen konnte. Das Möbelstück war das Älteste im ganzen Haus. Fast jeder im Dorf hatte einen solchen Tisch. Aus diesem großen Baum konnten sehr viele Tische gefertigt werden. Einer ihrer Vorfahren war stolz darauf, mit der Idee, aus einem Baumstamm große Scheiben zu lösen und damit allen zu einem haltbaren Esstisch zu verhelfen und etwas Luxus in die sonst tristen Behausungen gebracht zu haben.

Ihr Mann rief aus dem karg eingerichteten Wohnzimmer in die Küche: „Die Kinder sind gleich da.“ Sie ging zum Herd und schob einen der drei Steine nach außen. Das geblubbere hörte sofort auf und Sie nahm den Topf vom Herd , stellte ihn auf den Tisch. Ihre Kinder Kahlan und Masaru kamen aus der Schule zurück. Krachend flog die Tür auf und ebenso lautstark wieder zu. Kurz darauf wurden zwei lederne Schultaschen geräuschvoll neben dem Eingang hingepfeffert. Die beiden Kinder stürmten in die Küche. Kahlan, die jüngere der beiden sprudelte gleich los: „In der Schule kursieren die wildesten Gerüchte über das, was letzte Nacht passiert ist.“ Masaru stimmte in diesen Gerüchtegesang ein: „ Kazuki hat gesagt, das etwas gestohlen wurde. Er meint das sei unser Untergang.“ „ Seid still. Es wird keinen Untergang geben. Setzt Euch und esst eure Suppe. Papa ist sich sicher, das wir es schaffen. Noch ist nichts weiter passiert. Warum werden so unsinnige Gerüchte verbreitet?“ Katashi betrat den Raum und fragte: „ … was für unsinnige Gerüchte?“ Nun war Kahlan wieder am Zug: „ Es wird geredet, das wir verloren sind. Aber was genaues wurde nicht gesprochen.“ Katashi pollterte mit lauter Stimme: „Wer nichts genaues weiß, sollte seine Zunge hüten. Ihr werdet euch nicht in diese Gerüchte einbringen. Jerdas hat alles in Bewegung gesetzt um den Dieb zu fassen. Esst Eure Suppe und überlasst alles anderen uns Erwachsenen.“

Die letzten beiden Worte dieses Satzes betonte er auffällig bekräftigend, mit einem dröhnen in seiner Stimme. Im seine Aussage zu untermauern und die Kinder an ihren Platz innerhalb der Dorfgemeinschaft zu erinnern. Er legte großen Wert auf Tradition und die uralten Regeln und Gebräuche die schon seit Jahrhunderten von Generation zu Generation überliefert werden.

Das Mittagessen verlief ruhig. Alle wussten das Vater nach einem Machtwort keinerlei Gerede zuließ. Obendrein war der Ausnahmezustand, der gestohlene Schutzstein, Grund genug um Vater keinerlei Anlass zur Ablenkung zu geben.
Nach dem Essen gingen Kahlan und Masaru in ihr Zimmer. Die ganze Aufregung ging an den Kindern nicht spurlos vorüber. Masaru setzt sich an seine Modell-Landschaft und stellte die kleinen Männchen und Miniatur-Nachbildungen von Mobilen Wach und Schutztürmen um sein kleines Dorf in dieser kleinen Welt. Für ihn war das ein Spiel. Er konnte sich Stundenlang damit beschäftigen, die Landschaft an den verschiedensten Stellen strategisch ausgeklügelt mit Schutzmaßnahmen zu versehen.